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Ein Vorschlag für einen Grundbestand von historisch-politischem Orientierungswissen

Willkommen beim „Wissenskanon Geschichte“

Ein Kanon ist keine Kanone…

Der Kanon als Begriff kommt zu uns über das altgriechische Wort für „Rohrstock“ als Maßstab, „Richtschnur“, später und im Lateinischen der Römer und im Mittelalter: „Verzeichnis von anerkannt wichtigen Werken der Literatur“.  Solches gemeinsame Wissen verbindet die Menschen, stiftet eine gemeinsame Identität.

Und in unserer Zeit, wo Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenleben? Da muss der Kanon um  Begriffe aus anderen Kulturen erweitert werden, um Zusammenhalt zu stiften  – Vielfalt spricht nicht gegen einen Kanon, der darf nur nicht eng und alt se

Der Kanon als Gesangsform, „Kettengesang“, hat denselben Ursprung

Die Kanone  kommt von italienischen „canna“, f. für Rohr, Rohrstock, dann Gewehrlauf. 

„Kanon bedeutet nicht automatisch, dass alle gleich schön singen können. Aber es bedeutet zumindest, dass alle das Stück kennen, um das es geht.“       Frank Böttcher

Dr. Reinhard Behrens, Autor des „Wissenskanon Geschichte“

Ist Geschichte wichtig? Ja!

Natürlich sage ich das, als Historiker, ehemaliger Geschichtslehrer und bildungspolitisch Engagierter bin ich wohl parteilich. Aber ich bin mit der Meinung nicht allein! Wer die Suchmaschinen im Netz bemüht, der findet viele verschiedene  Zitate von bedeutenden Menschen:

„Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie wiederholt ihre Lehren.“

Bundespräsident Richard von Weizsäcker

„Eine Chronik schreibt nur derjenige, dem die Gegenwart wichtig ist.“

Johann Wolfgang von Goethe

Das nachfolgende Zitat erinnert uns daran, dass Menschen seit Jahrhunderten glauben, den historischen Höhepunkt der menschlichen Entwicklung erreicht zu haben – manche von uns auch heute:

„Jedes Jahrhundert hat die Tendenz, sich als das fortgeschrittene zu betrachten und alle andern nur nach seiner Idee abzumessen.“ Leopold von Ranke ( dt. Historiker, 19.Jhd.)

Manche Zitate fragen uns, was wir von Geschichte erwarten: Dramatische Ereignisse oder ruhige Entwicklung? Beide Autoren sind für mich auch „Leitbegriffe“:

„Glücklich das Volk, dessen Geschichte sich langweilig liest.“ Montesquieu (Ziff.27), ein frz. Staatsrechtler

„Revolutionen sind die Lokomotiven der Geschichte.“                                  Karl Marx (Ziff.37), ein dt. Staatsdenker

Und ein Gewaltherrscher und großer Kriegsherr wusste sich zu gut verkaufen. schrieb „fake news“:

„Geschichte ist die Lüge, auf die man sich geeinigt hat.“ Napoleon (Ziff.31), ein frz. Kaiser

Offenbar ist Geschichtswissen wichtig für die Verständigung über die eigene Gegenwart – aber die dient auch zur Rechtfertigung der eigenen Interessen oder der eigenen Herrschaft:

Um „fake news“ oder „fake history“ zu erkennen, braucht man Orientierungswissen – und auch, um unsere offene demokratische Gesellschaft zu verteidigen.

Den aktuellen Wissenskanons Geschichte finden Sie hier (Fassung: WK-G 1.2, Stand: 20.05.2021):


Viel Spaß beim Entdecken!

Reinhard Behrens